EMS-Dienstleistungen, die keiner sieht – aber jeder braucht!
Was Electronic Manufacturing Services leisten, ohne dass es jemand merkt.
Was Electronic Manufacturing Services leisten, ohne dass es jemand merkt
Wer an EMS (Electronic Manufacturing Services) denkt, hat oft die drei klassischen Säulen im Kopf: Entwicklung, Fertigung und After-Sales-Service. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Hinter den Kulissen – backstage – laufen zahlreiche zusätzliche Prozesse, die nicht auf den ersten Blick sichtbar, aber für den Produkterfolg entscheidend sind. Viele dieser Leistungen werden weder einzeln ausgewiesen noch in klassischen Angebotskalkulationen berücksichtigt. Und doch bringen sie enormen Mehrwert.
Moderne EMS-Unternehmen sind längst keine reinen Auftragsfertiger mehr. Im Laufe der Jahre haben sie ein umfassendes Portfolio an Dienstleistungen aufgebaut, das weit über das erwartete Maß hinausgeht. Dazu zählen Aufgaben wie Materialmanagement, Obsoleszenzmanagement, Produkt-Compliance, Datenaufbereitung, Risikomanagement oder auch die Sicherstellung der funktionalen Sicherheit.
Diese Aufgaben werden oft „unter dem Radar“ erbracht – sie sind nicht Teil des Standardangebots, verursachen jedoch Aufwand, Know-how-Einsatz und tragen wesentlich zur Qualität, Sicherheit und Langlebigkeit eines Produkts bei.
1. Produktlebenszyklus-Begleitung (PLM):
Bereits in der Konzeptphase beginnt die Begleitung eines Produkts über alle Lebensphasen hinweg – mit Maßnahmen wie Tests, Reparaturen, Re-Design oder Langzeitlagerung. Das Ziel: Qualität und Verfügbarkeit bei optimalen Kosten.
2. Neue Produkteinführungen (NPI):
Hier entscheidet sich, ob ein Produkt „Time-to-Market“ schafft. EMS-Partner bringen Expertise ein, um Design, Materialversorgung und Produktionsbedingungen frühzeitig abzusichern. Werkzeuge wie Design for Excellence (DfX)spielen dabei eine zentrale Rolle.
3. Material- und Obsoleszenzmanagement:
Material ist meist der größte Kostenblock – und doch ist dessen Management oft unterschätzt. EMS-Partner wählen strategisch Komponenten aus, sichern Versorgungsketten ab und handeln proaktiv bei Abkündigungen. Das schützt Kunden vor bösen Überraschungen.
4. Datenaufbereitung:
Stücklisten (BOMs), die unvollständig oder veraltet sind, verursachen Rechercheaufwand und Fehlerpotenzial. EMS-Spezialisten veredeln diese Daten, führen Kompatibilitätsprüfungen durch und sichern die Fertigungsreife – häufig ohne dass es dem Kunden bewusst ist.
5. Funktionale Sicherheit & Validierung:
Gerade in Branchen wie Automotive, Medizintechnik oder Luftfahrt gelten hohe Sicherheitsstandards. EMS-Partner implementieren notwendige Prozesse, dokumentieren Prüfungen und sorgen für konforme Produktion – ein hoher Aufwand, der meist nicht gesondert berechnet wird.
6. Risikomanagement & Compliance:
Währungsrisiken, Lieferantenengpässe oder regulatorische Hürden – ein gutes EMS-Unternehmen erkennt Risiken früh und steuert aktiv dagegen. Auch hier gilt: Viele dieser Aktivitäten erfolgen still und leise im Hintergrund.
Häufig werden diese Leistungen nicht gesondert beauftragt oder vereinbart – sie „passieren einfach“, weil EMS-Unternehmen proaktiv agieren. Doch das birgt Risiken: Ohne klare Zuständigkeiten und Kostenregelung kann es zu Missverständnissen kommen. Eine offene Kommunikation zwischen Kunde und EMS-Dienstleister ist daher essenziell.
Die echten Helden eines erfolgreichen Elektronikprodukts arbeiten oft im Verborgenen. EMS-Dienstleister leisten weit mehr, als ihr Angebotspapier vermuten lässt. Wer diese „Backstage“-Dienste erkennt, wertschätzt und aktiv einbindet, profitiert langfristig: durch bessere Produkte, geringere Ausfallquoten und gesicherte Verfügbarkeit.
Unser Tipp: Beim nächsten Gespräch mit Ihrem EMS-Partner: Fragen Sie ruhig mal nach den Dingen, die nicht auf dem Angebot stehen – es lohnt sich!
Zertifiziert nach
DIN EN ISO 9001:2015
Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf und Logistik e.V.
Aktive Mitgliedschaft
(Zentralverband Elektrotechnik-
und Elektronikindustrie e.V.)
Gründungsmitglied
Netzwerk-EMS e.V.
Ausbildungsbetrieb
in der IHK Aachen